Himmelfahrt ist schon seit vielen Jahren für mich ein gebuchter Sammeltermin. Ob ich nun mit Freunden zu einer mehrtägigen Exkursion aufbreche oder ganz allein los ziehe. Es geht immer in die Fossilien.
So habe ich schon mal früh um 6.00 Uhr (seniler Bettflüchter) im Amsdorf an der Betriebswache um Einlass ersucht, um Haizähne zu suchen. Leider ist momentan keine Haizahnzeit. Diesmal hatten sich Freunde aus den Niederlanden angemeldet. Wir wollten in den Kupferschiefer. Da ist mit Glück und Aufwand immer noch etwas zu finden. Vorausgesetzt man hat eine Erlaubnis zum Begehen der Halden, die gegenwärtig im Abbau stehen. Alle anderen stehen in der Regel unter Denkmalschutz (technisches Denkmal) oder Naturschutz (seltene und einmalige Pflanzengesellschaften).
Sammeln auf den Resten der Ausschlägehalde des Glückhilf-Schachtes bei Welfesholz am Donnerstag, den 10. Mai 2018
Der Treffpunkt ist nicht zu verfehlen. Platz zum Parken ist ausreichend vorhanden und schwere Funde können ohne Probleme zum Auto geschafft werden.
Die Resthalde an der Straße von Siersleben nach Welfesholz besteht nur noch aus zwei im rechten Winkel zur Straße liegende Rippen.
Das Wetter war ausgezeichnet. Eher viel zu schön für das Sammeln ohne Schatten. Ein Himmelfahrttag, wie er im Buche steht. Getränke hatten alle genügend mit und mit Kopfbedeckung lässt es sich aushalten.
Wir machen uns landfein.Anschließend eine kurze Einweisung in die Fundmöglichkeiten auf der Resthalde an Hand von Beispielen und mit Hilfe von Schautafeln.Schautafel in meinem Keller.Danach wird die Lage gepeilt. Wo legen wir mit Graben los?
Es dauerte nicht lange und die ersten Fossilien wanderten in die mitgebrachten Behältnisse. Im Folgenden ein paar der gefundenen Stücke (In situ-Fotos „aus der Hüfte geschossen“). Es waren am Ende des Sammeltages mehrere vollständige Palaeoniscum, ein Acentrophorus und viele Palaeoniscum-Reste. Leider jedoch keine Pflanzenfossilien.
Die ersten Funde. Ein vollständiger Palaeoniscum freieslebeni von ungefähr 15 cm Länge. Ein Teil des Kopfes und des Schwanzes ist noch unter Gestein verborgen. Die Präparation sollte nicht vor Ort passieren. Den Gips auf dem Fossil beseitigt man durch ein längeres Wasserbad (ca. 1 Tag). Wer will kann den Schieferbrocken dann noch mit der Flex oder Fliesenschneidmaschine verkleinern. In beiden Fällen benötigt man in der Regel anschließend ein Bad. Der Staub zieht in jede Pore und mit Wasser ist es auch nicht viel besser. Ich nutze deshalb beim Nassschneiden eine große Plasteverpackung mit Löchern für Kopf und Arme als Schutz.Ein weiterer Palaeoniscum freieslebeni. Diesmal so um die 20 cm lang. Der Schädel knickt nach oben weg. Auch hier bringt ein längeres Wasserbad und die Reinigung mit Wasser und Seife bestimmt viele Details zu Vorschein.Ein Acentrophorus glaphyurus (ca. 4 cm). Mit etwas Glück kann der Kopf von der Gegenplatte auf diese Seite übertragen werden. Im hinteren Bereich ist der Fisch zerrissen. Von der Schwanzflosse wird sicher nichts mehr zu finden sein. Trotzdem sollte die Platte nach dem Waschen intensiv bemustert werden.
Der weiße Belag lässt sich wiederum durch ein längeres Wasserbad beseitigen. Sollte danach immer noch ein leichter Kalkschleier vorhanden sein, dann das Fossil mit Essig-Essenz einpinseln, kurz einwirken lassen und danach mit viel Wasser ausgiebig spülen.
Der beste Fund. Ein etwa 10 cm großer, mit Chalkopyrit vererzter, gekrümmter Palaeoniscum freieslebeni. Gefunden mit Platte und Gegenplatte.Und weiter geht es mit dem Sammeln.
Fotos: H. Huhle Alle Stücke in den Sammlungen der Finder.
Fotoalbum hemelvaart excursie Saksen-Anhalt mei 2018
Op onze fotowebsite staan foto’s van de hemelvaartexcursie die door kringleden zijn genomen.
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